Tuesday, March 5, 2013

First day at practice school

First day at practice school (4.3.2012)

Ich war sehr gespannt, wie die Praxis in den Niederlanden ablaufen würde. 
Falls es jemand nicht weiß, in Österreich haben wir eine Stunde Praxis die Woche und eine Stunde hospitieren wir (schauen wir jemanden beim Unterrichten zu.)

Zwei Freundinnen und ich haben in derselben Schule (jedoch nicht in derselben Klasse) Praxis. Unsere Schule ist in der "Pampa", also vergleichbar mit Zöbing.. ;) War mal richtig toll, aus der Stadt Utrecht hinauszukommen und ein Dorf zu sehen, wo es auch nach - ich nenne es einmal "Landluft" - gerochen hat. 

Die Schule hier beginnt dort um 8:40. Dann haben die Kinder bis 10:30 Unterricht, dann eine viertel Stunde lange Pause und dann wieder bis 12:00 Unterricht. Danach ist bis 13:10 Mittagspause. Viele Kinder gehen nachhause, einige bleiben in der Schule und essen da. 
Danach ist wieder bis 15:30 Unterricht und dann ist der Schultag zu Ende.

Die Schule (Konigingen Julianaschool Woudenberg) ist eine liebe, nette und vorallem sehr moderne Schule (viele Laptops, Smartboard in jeder Klasse). Die Lehrer und Lehrerinnen sind total nett, haben uns sehr warmherzig und freundlich begrüßt und wir bekamen gleich eine Führung durch die gesamte Schule. 
Die Volksschule in den Niederlanden dauert ganze 8 Jahre lang. 
Die Kinder beginnen schon mit 4 Jahren (dafür gibt es keinen Kindergarten), aber zu schreiben beginnen sie auch erst mit 6 Jahren. 
Was mich verwundert hat ist, dass der Englischunterricht erst mit 10/11 Jahren beginnt (in Österreich: 1. Hauptschule/Gym).

Nach der Hausführung wurden wir zu unserer Klasse geführt. Ich bin in einer Mehrstufenklasse. Groep 7 & 8 sind zusammen (Bedeutet: 1.&2. Klasse Hauptschule/Gym). Meine Lehrerin ist total nett, ich habe mich auf Englisch bei den Kindern vorgestellt, sie haben mir Fragen gestellt aber ich habe gleich gemerkt, dass ihre Englischkenntnisse noch nicht sehr gut sind - Was ich sehr schade fand, da ich gerne mehr auf die Kinder eingegangen wäre. 
Den weiteren Tag (in Holland ist man den ganzen Tag von 8:40 bis 15:30 in der Schule unterrichten bzw. hospitieren) habe ich einfach zugesehen, wie der Unterricht abläuft. 
Ich habe sehr viele Eindrücke gesammelt, es gibt unglaublich viele Unterschiede zum österreichischen Schulsystem und genau das macht die Sache so spannend, finde ich. 


  • Die Kinder arbeiten VIEL selbstständiger. Aufträge werden gegeben, die Kinder erledigen sie. Wenn ein Kind noch mehr Hilfe braucht, gibt es in der Mitte der Klasse einen Tisch, wo diese Kinder dann hinkommen und noch mehr Anweisungen gegeben werden bzw. den Kindern noch geholfen wird. 
  • Wenn die Kinder einen Auftrag bekommen haben, arbeiten sie meistens alleine. Jedes Kind besitzt einen Würfel, wobei nur drei Seiten dieses Würfels bedruckt sind.
    - Auf einer Seite ist ein roter Punkt: Das Kind möchte nicht gestört werden.
    - Auf der zweiten Seite ein grüner Punkt: Das Kind ist bereit, Fragen von Mitschülern zu beantworten
    - Auf einer dritten Seite ein Fragezeichen: Das Kind hat eine Frage/braucht die Hilfe der Lehrerin.

    --> Somit hat die Lehrerin den Überblick und weiß auch genau, welche Kinder ungestört sein wollen/welche Kinder Hilfe benötigen.
  • Zusätzlich zu den Würfeln gibt es das "Ampelsystem der Lehrerin":
    - Grün: Die Kinder können der Lehrerin Fragen stellen
    - Orange: Die Kinder dürfen nur untereinander fragen (Mitschüler), sie sollen quasi versuchen, sich selbst zu helfen.
    - Rot: Jedes Kind arbeitet für sich, es soll keine Kommunikation stattfinden. 

    Den Kindern wird immer nach der Anweisung der Lehrerin für einen Auftrag gesagt, wieviele Minuten die Kinder für eine Aufgabe haben, wielange die Ampel grün, orange bleibt, wann sie rot und wann sie wieder grün wird. So lernen die Kinder, sich die Zeit gut einzuteilen.
  • Die Kinder sind auch in 3 Levels eingeteilt (in Lesen, Schreiben und Rechnen). Je nach Level werden den Kindern mehr/schwierigere/... Aufgaben gegeben.
  • Hausübungen in dem Sinn wie bei uns für den nächsten Tag gibt es nicht. Es gibt eine Hausübung in Lesen, Schreiben und Rechnen, die immer bis in einer Woche auf ist. Die Kinder müssen sich die Zeit selbst einteilen.
  • Es gibt auch einen Wochenplan. Er ist vorne im Klassenzimmer aufgeschrieben, die Kinder können diese Aufgaben immer wieder zwischendurch, wenn sie mit einer anderen Aufgabe schon fertig sind, erledigen. Bis zum Ende der Woche müssen diese Aufgaben erledigt sein.
  • Bei der Tür hängt eine Magnetwand mit Magnetkärtchen. Darauf stehen einserseits die Namen der Kinder und andererseits gibt es ein Klosymbol und ein Symbol mit einem Hakerl. Wenn ein Kind aufs Klo geht, nimmt dieses das Kärtchen mit seinem Namen und schiebt dieses zum Klosymbol.
    So verliert die Lehrerin nie den Überblick, wo die Schüler sind.
    Das Symbol mit dem Hakerl: Da die Kinder sehr selbstständig arbeiten, wird oft nicht gemeinsam kontrolliert. Draußen im Gang gibt es einen Kasten mit Kontrollbüchern. Dort können die Kinder nachsehen, ob sie richtig gerechnet bzw. etwas geschrieben haben. Wenn sie mehr als eine bestimmte Anzahl von Fehlern haben, müssen sie der Lehrerin Bescheid geben.
    Wenn also das Kind nach draußen kontrollieren geht, schiebt es seinen Namen zum Symbol mit dem Hakerl. 

  • Geschichte haben sie auch gehabt (nur die groep 8 - 11/12 Jahre) und sie haben das Thema Afrika und Nelson Mandela (Apartheit) durchgenommen. Mich hat gewundert, dass sie schon so früh darüber lernen. Ich habe die Lehrerin dann gefragt und sie meinte, mit 10 Jahren lernt man in Geografie alles über Holland, mit 11 Jahren alles über Europa und mit 12 Jahren alles über die Welt. Schon anders als zuhause, oder?!
  • Ich glaube, dass ich das Wichtigste niedergeschrieben habe. 
  • Ich habe an diesem Tag unglaublich viele Eindrücke gesammelt und ich bin schon sehr gespannt auf nächste Woche. Ich werde eine Englisch-/Musikstunde über Money,Money halten (Taschengeld,..). 





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